Das Delir ist ein Krankheitssyndrom, welches sich durch die Symptome Bewusstseinsstörung, Störung der Orientierung und anderer kognitiver Funktionen auszeichnet, die typischerweise plötzlich auftreten und im Laufe des Tages mitunter deutlich fluktuieren können. Die Ursachen eines Delirs sind mannigfaltig und können häufig nicht sicher ergründet werden. Zu den wichtigsten Ursachen zählen Entzug oder Intoxikation von verschiedensten Substanzen oder Medikamenten, Infektionskrankheiten, endokrine oder metabolische Entgleisungen, zerebrale Raumforderungen, Ischämien, Exsikkose, Hypoxien oder postoperative Zustände. Ein aufgetretenes Delir muss schnellstmöglich einer stationären Behandlung zugeführt werden. Bezüglich der medikamentösen Therapieoptionen existieren nach wie vor keine zugelassenen Medikamente, die Therapieentscheidung orientiert sich daher an der aktuellen Expertenmeinung. Zwei Medikamentengruppen kommen für die Delirbehandlung infrage: Neuroleptika und Benzodiazepine. Letztere können nur bei einem Delir aufgrund eines Substanzentzuges empfohlen werden, nicht bei einer anderen Genese 1. Bei der neuroleptischen Therapie existieren zum Haloperidol die meisten positiven Studien und Fallberichte, so dass es als Therapie der Wahl angesehen werden muss, zumal es ein günstiges Nebenwirkungsprofil aufweist, solange die Dosis nicht zu hoch angesetzt wird. Als Tagesdosis zu Beginn empfiehlt sich eine Gabe von 3 x 1 mg, die Gesamttagesdosis sollte 10 mg nicht überschreiten.
Patienten, die bereits Lorazepam oder ein anderes Benzodiazepin zur Lösung von Angst und innerer Unruhe eingenommen haben, wissen, wie schnell das Mittel psychische Erleichterung bringen kann. Dies liegt in erster Linie an ihrer psychotropen Wirkung, d. Bei einem abrupten Absetzen kalter Entzug der Tabletten gerät der an die jeweilige Substanz gewöhnte Neurotransmitter-Stoffwechsel vollständig aus seinem durch das Medikament ohnehin gestörten Gleichgewicht, so dass Körper und Psyche mit starken Entzugserscheinungen reagieren. Die GABAA-Rezeptoren des zentralen Nervensystems werden immer weniger durch das Benzodiazepin besetzt, so dass der Erregungszustand der Körperzellen stark ansteigt und buchstäblich übersteuert wird. Ausschlaggebend sind im Einzelfall die Einnahmedauer, die Dosis, das Lebensalter und die individuelle gesundheitliche Verfassung, ebenso die Komorbiditäten z.